Bei der Durchsicht des Bildmaterials der SVZ Ausgaben zeigt sich offensichtlich, das sich trotz mehrfacher Ermahnungen nichts änderte, noch immer wird auf Siegerschauen, der "tiefergelegte" schwarz/braune Schäferhund deutlich bevorzugt.  Kritiker werden als Gegner des Hundewesens diffamiert und alle Verzüchtungen und Degenerationen wären ohne Wahrheitsgehalt.

Schon Stephanitz prangerte den "Hyänenhaften Hund" mit abgeschlagener Kruppe an, sogar ein Messverfahren zur Erfassung dieser unnatürlichen Winkelungen wurde erarbeitet. Es konnte damit erwiesen werden, daß das Sprunggelenk des heutigen Schäferhundes um sage und schreibe 36° stärker gewinkelt ist, als bei jedem anderen Hund.

Diese überaus starke Winkelung führt letztendlich  zu der erblich-dispositionellen Erkrankung welche für den Schäferhund, trotz seit 1996 datierenden Gegenmaßnahmen immer noch ein großes Problem darstellt. Die HD und auch die ED.

Wie sehr eine menschliche Auswahl oft durch Äußerlichkeiten und modische Strömungen beeinflusst wird, zeigt das heutige Erscheinungsbild des Schäferhundes.

Von den meisten großen Hundekennern und Forschern (E. Trummler etc.) wird

zweifelsfrei geklärt, das der Hund vom Wolf abstammt, jedoch im Verlaufe der Domestikation, sowie züchterische Einflüsse des Menschen, wurden genetische und phänotypische Merkmale verändert und gingen teilweise ganz verloren.

Neben der typischen grau-braunen Wild oder Agouti Farbe, gab es früher rotbraune, schwarze und sogar weiße Schäferhunde, gelb und sandfarben waren ebenfalls vertreten.

Der Schäferhund um die Jahrhundertwende aus Thüringschen und Württenbergischen Schlägen war in den Gründerjahren lang- stock- haarig oder rauhaarig.

Es waren ausschließlich graue oder schwarze, sowie einfarbig weiße, gelbe oder gestromte Hunde zu finden.

Die Veränderungen im Phänotyp des Schäferhundes blieben aber nicht nur auf das Fell beschränkt, sondern betrafen auch die Farbe.

Während früher die fast quadratisch gebauten Hunde, mit eher steiler Nachhand und gerade verlaufender Rückenlinie, typisch grau-braun, und eine Vielzahl von Farb- Scheckungs und Stichelungsvarianten aufwiesen,

zeigt das heutige Erscheinungsbild lieber die "modische" schwarz/gelbe Variante..

Die eigentlichen Normalfarben gehören heute mit einem Populationsanteil von weit unter 5% zu den Seltenheiten

Rückblickend läßt sich für mich feststellen, das ich mich freue endlich wieder "außergewöhnliche normale Farben" bei Schäferhunden zu finden, zwar werde ich gleichzeitig Zielobjekt überwiegend unqualifizierter Attacken werden, aber was macht das schon......

Wo wir schon einmal gerade dabei sind können wir auch noch mal über den Schaden in der Hundezucht durch Überbewertung gewisser Gebissmängel reden. Ich denke da an das Fehlen des unteren Prämolaren oder eines letzten Molaren. (Dazu möchte ich klarstellen, dass wir bisher keinerlei "so genannte Zahnfehler" hatten, nur um allen Spekulanten schon mal den Wind aus den Segeln zu nehmen)

Es hilft auch nichts wenn immer wieder Leute, die es eigentlich besser wissen müssen, diese Verhältnisse klarstellen. Wissenschaftler und Forscher tun ihr bestes um diesen Irrglauben zu bekämpfen, aber bisher ohne Erfolg bei den Zuchtverbänden.

Es sind immer wieder Wolfsschädel aufgetaucht in denen die Zähne verbildet waren. Im Unterkiefer links fehlen oftmals gleich 2 erste  Prämolaren, dafür haben sie den vierten Prämolar nicht dreispitzig, sondern als einfachen, kegelförmigen Zahn ausgebildet. Es wurden in der Schweiz die Zähne von insgesamt 626 Wölfen untersucht und es wurde immer wieder darauf hingewiesen, das fehlende erste Prämolaren oder letzte Molaren nicht mit Degeneration zu tun haben, sondern sich als Konsequenz der veränderten Umwelt und die Sozialisierung daran ergeben.

Am häufigsten ist der erste Prämolar, weniger oft der dritte Molar nicht angelegt. Es ist wissenschaftlichen Studien zufolge, das es sich hier um einen eingeleiteten Vorgang handelt, wie es auch bei anderen Tieren, z. B der Katze, längst abgeschlossen ist. Denn sie hat im Gegensatz zu dem Hund nur mehr 30 Zähne, ganze 12 weniger als der Hund.

Hätte es vor 100000 Jahren schon Katzenzüchter gegeben, die mit derselben Konsequenz gezüchtet hätten, wie Hundezüchter , dann hätten wir heute Hauskatzen mit 38 oder 40 Zähnen und nur die "dumme Wildkatze" hätte  30 Zähne.

Da wir schon von Zähnen reden, sei auch noch erwähnt, dass der Standart ein Scherengebiss verlangt. Dabei wurde schon 1956 in einer groß angelegten Studie bekannt und sehr genau dargelegt, dass diese Forderung unbiologisch ist. Jeder Wildhund, auch der Wolf haben grundsätzlich kein Scherengebiss sondern ein Zangengebiss.

Das hat auch seinen guten Grund, er braucht nicht seine Schneidezähne zum Abbeißen seiner Nahrung sondern seine mittleren Backenzähne. Aber er benutzt seine Schneidezähne zur Fell und Hautpflege, auch zum Fangen von Flöhen und anderen Parasiten.

Ein Zangengebiss steht eindeutig im Dienste dieser Funktion und ist überaus zweckmäßig. Man sollte seinen Hund mal genau beobachten, dann wird man sehr leicht erkennen, dass ein Zangengebiss wesentlich angebrachter wäre, vor allen Dingen wenn man dann noch bedenkt, das der Hund seinen Unterkiefer nicht wie der Mensch vorschieben kann. Er kann ihn nur auf und ab bewegen.

Mit einem Scherengebiss einen Floh zu knacken ist nahezu unmöglich.

Natürlich werden nun so manche Leute sagen, dass es schließlich genügend Mittel gegen Ungeziefer gibt, aber darum geht es ja gar nicht, sondern darum, dass das Scherengebiss eine Degenerationserscheinung ist, eine Kieferverkürzung...

Es ist im Grunde der Gipfel von Ignoranz, ein gesundes Zangengebiss als Gebissfehler zu deklarieren. Oder will man in der Rassehundezucht wirklich alles Gesunde und Normale beseitigen???

 

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